Die Notennamen


Kommen wir nun zu dem, was Du theoretisch sicher kennst, wenn Du schon ein Instrument spielst. Gerade hier ist es aber besonders wichtig, daß Du die Sache verinnerlichst. Du siehst schon an der Überschrift, dieser Kurs heißt „Noten lernen“, nicht „Noten mal irgendwie verstanden haben“. Keine Angst! Musizieren ist zum größten Teil keine theoretische Angelegenheit. Das was Du hier lernen mußt, ist nichts im Vergleich dazu, was Dir in einigen Schulfächern abverlangt wird. Also, legen wir los:



Was wir hier sehen nennt sich Tonleiter, weil wie bei der Leiter die Sprossen, hier die Töne lückenlos von unten nach oben aneinander gereiht sind. Da das Notensystem nur aus fünf Linien besteht, gibt es Hilfslinien für eine Note, wenn sich diese mal nach oben oder unten aus der Notenzeile „verabschiedet“. Die ersten drei Noten der ersten Zeile haben z.B. diese Hilfslinien nach unten, weil sie tiefer sind.

Damit man nicht zwanzig Hilfslinien lesen muß, gibt es Notenschlüssel, die am Anfang der Zeile schon mal festlegen, in welchem Tonhöhenbereich sich die Noten ungefähr bewegen. Ganz am Anfang der ersten Zeile haben wir den „Baßschlüssel“, der für die gesamte erste Notenzeile gilt. Dann werden die Töne immer höher und deshalb wechseln wir in der zweiten Zeile lieber auf den „Violinschlüssel“. Der steht auch schon mal am Ende der ersten Zeile, damit man beim Spielen den Wechsel schnell genug erkennt. Unsere Tonleiter geht, ohne Sprünge, über zwei Zeilen Ton für Ton nach oben. Man könnte den ersten Ton der zweiten Zeile (eine Hilfslinie nach unten) also ebensogut im Baßschlüssel auf der ersten Hilfslinie nach oben notieren. Tiefe Instrumente, wie Cello oder Fagott, benutzen lieber den Baßschlüssel. Auch die linke Hand am Klavier ist meistens damit notiert. Wir widmen uns jetzt aber ausschließlich dem Violinschlüssel, also der zweiten Notenzeile in der Tonleiter.

Für bessere Lesbarkeit sind die Notenzeilen in Takte geteilt, die jeweils durch Taktstriche getrennt werden. Einsatzohneworttrennungwärejaschließlichauchschlechtzuentziffern. Doch dazu mehr im Kapitel Rhythmus. Die Taktart richtet sich übrigens danach, wo die Schwerpunkte in der Musik liegen. Es ist hier nämlich wie in der Sprache so, daß einige Silben mehr betont werden als andere. In unserem Beispiel haben wir einen Zweivierteltakt, also zwei Viertelnoten pro Takt.

Soviel zur Einleitung, kommen wir jetzt zum Hauptthema des Kapitels: den Notennamen. Die Bezeichnung der Töne unseres Tonleiterbeispieles ist:

C D | E F | G A | H C | D E | F G | A H|
C D | E F | G A | H C | D E | F G | A H| C ||

Du siehst selbst, es gibt hier nicht wirklich viel zu lernen, da es immer wieder die gleichen sieben Töne sind, die sich wiederholen. Aber diese Töne: C-D-E-F-G-A-H-C müssen wirklich so sicher „sitzen“, dass Du sie im Schlaf aufsagen kannst, und zwar vorwärts und rückwärts. Warum? Weil Du dann jeden Ton in der Notenzeile sofort bestimmen kannst, auch wenn Dir momentan mal nur die Bezeichnung eines anderen Tones einfällt. Dann brauchst Du nämlich nur vom bekannten zum gesuchten Ton herauf- oder herunterzuzählen. Das geht dann so schnell, wie 3+4 zusammenzuzählen.

Der Achte Ton der Tonleiter ist wie der erste. Er heißt so und er klingt für unsere Ohren auch ähnlich, nur in einer anderen Lage. Diesen Abstand zwischen zwei gleichen Tönen nennt man Oktave (Okt = Acht, ein Oktopus hat acht Beine). Wenn man weiß, daß Töne für unsere Ohren Schwingungen sind, ist es interessant zu wissen, daß eine Oktave genau doppelt (oder halb) so schnell schwingt. Es ist doch bemerkenswert, daß da Mathe, Physik und unser Hörempfinden der gleichen Meinung sind.

Warum fangen wir eigentlich bei den Notennamen mit C an, und nicht mit A, wie im Alphabet? Für die Beantwortung dieser Frage mußt Du Dich noch gedulden bis zum Kapitel 4.


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